Vielfalt Berlins entdecken mit "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage"

Die Fachakademie für Sozialpädagogik ist eine Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage und lebt die damit verbundenen Werte nicht nur im Schulalltag, sondern vertieft sie auch in einer Übung. Die Übung "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" war dazu in diesem Schuljahr in Berlin und zwei Studierende haben einen spannenden Rückblick dazu verfasst:

A9 Auffahrt Hof in Richtung Berlin

Achtung, eine wichtige Verkehrsdurchsage! A9 Auffahrt Hof in Fahrtrichtung Berlin: Augenzeugen berichten von 25 angehenden Erzieher*innen, welche sich bereits am frühen Morgen den Weg in die Hauptstadt bahnen. Sie haben eine gemeinsame Vision, nämlich die Vielfalt Berlins zu entdecken und diese bunten Erlebnisse zurück an die FAKS zu bringen. Ihr erstes Ziel war das Jugendgästehaus am Hauptbahnhof zum Check-In. Nach erfolgreicher Ankunft und kleiner Verschnaufpause ging es weiter zum „Schwulen Museum“ im Stadtteil Tiergarten, wo eine Führung durch die Galerie auf sie wartete und sie geschichtliche Aspekte der queeren Bewegung erleben durften, die selbstverständlich von einer queeren Person begleitet wurde. Spannende Fakten und historische Ereignisse regten zum Nachdenken und Austauschen an und eröffneten einen Blickwinkel, der andernfalls womöglich verborgen geblieben wäre. Besonders erschüttert haben soll sie der etwaige Fakt, dass der Gesetzgeber bis 1994 sexuelle Handlungen zwischen Männern bestrafte und die Verfolgung Homosexueller ermöglichte. Dennoch beeindruckte die künstlerische Arbeit im Museum und bot einen spannenden Einblick in die Welt der queeren Künstlerszene. Weiter ging die Reise anschließend zum „LSVD – Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg“. Dort wurden sie von Geschäftsführer Christopher Schreiber und Vorstandsmitglied Yasmine-Blanche Werder empfangen und durften einem spannenden Vortrag lauschen, der viele Aspekte der Öffentlichkeitsarbeit in Bezug auf den Blickpunkt Diversität aufzeigte und viele weitere Fragen beantwortete. Sie lernten außerdem, dass das Bundesland Bayern im Vergleich zu BerlinBrandenburg noch einiges für queere Menschen in der Öffentlichkeit tun könnte und das Thema Aufklärung in Schulen und öffentlichen Einrichtungen intensiver behandelt werden müsste. Gut ausgestattet mit Info-Material und erweitertem Wissen ging die Reise in den gemütlichen Teil des Abends über. Ein Besuch auf dem LGBTQ-Weihnachtsmarkt, zu dem sie ein transsexuelles Mitglied des LSVD begleitete, war für die FAKS-Studierenden der Beginn eines bunten Berlinabends, der anschließend in einer queeren Kneipe endete. Nach einem aufregenden Tag ging es zurück in das Jugendgästehaus, um Kraft für den nächsten Tag zu sammeln. Ausgeruht und voller Tatendrang trafen sie sich am nächsten Tag im Berliner Stadtteil Hohenschönhausen zur Besichtigung des ehemaligen Stasi-Gefängnisses unter der Führung einer Zeitzeugin, die von ihrer eigenen Inhaftierung und den menschenunwürdigen Bedingungen, die dort vorherrschten, erzählte. Bedrückt aber dennoch gefesselt, lauschte die Gruppe ihrer Geschichte. Definitiv eine Besichtigung wert, wenn man sich genauer mit dieser Thematik auseinandersetzen möchte. Die letzte Etappe war eine Grenzgängertour mit Startpunkt im Mauerpark am Prenzlauer Berg. Unter (leider) schlechten Wetterverhältnissen führte der Guide sie durch die Straßen Berlins und machte Halt an verschiedenen geschichtlichen Ereignispunkten und führte die Gruppe durch ein Stück deutsche Geschichte. Zurück an der FAKS wurden Projekte geschaffen, die die Erlebnisse und Erfahrungen aus Berlin der gesamten FAKS zur Verfügung stellen sollten. Eine Gruppe organisierte einen Vormittag im Kino zum Thema „Transidentität“. Gezeigt wurde der Film „Oskars Kleid“. In Folge wurde gemeinsam die Kernthematik des Films aufgegriffen, um im Plenum offen darüber zu sprechen. Weitere Projekte werden folgen, vom Infostand bis hin zum Themenabend in der FAKS. So zeigt die Übung „Schule ohne Rassismus-Schule mit Courage“, wie wichtig die thematische Auseinandersetzung mit Themen wie Diversität und Queerness in der Gesellschaft ist und dass der Erhalt der deutschen Geschichte gesichert wird, wenn diese von Generation zu Generation weitergegeben wird. Dies fließt in die erzieherische Arbeit ein, um aus Fehlern der Vergangenheit zu lernen und den eigenen Standpunkt und das eigene Verhalten anderen Menschen gegenüber reflektieren zu können. Und natürlich auch um die Vielfalt im beruflichen Umfeld leben zu können und dieser offen zu begegnen, denn unsere Welt wird immer bunter und vielfältiger. Und daran muss sich nun auch die erzieherische Arbeit anpassen, um ein respektvolles und wertschätzendes Miteinander zu gewährleisten. Der Ausflug nach Berlin zeigte den teilnehmenden FAKS-Studierenden einen weiteren Blickwinkel auf die Dinge und lies sie für ein Wochenende in die queere Welt Berlins eintauchen, um diese Erlebnisse später mit ihren Mitschülern zu teilen. Im Blick auf die Zukunft im Beruf eines Erziehers*in wird diese Thematik mehr und mehr in den Fokus rücken und hier wird die Fachakademie ihre Studierenden weiterhin durch spannende Projekte und Übungen aufklären und für den Arbeitsalltag nach der Ausbildung mit Wissen und Erfahrungen ausstatten. Alles unter dem Titel „Schule ohne Rassismus-Schule mit Courage“.

Adrian Dannhorn, Alisa Brauner

Kurs: OK1

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